Aufruf zum 1. Mai
Gemeinsam gegen Rechtsradikale
Bürgerinnen und Bürger stehen ein für Freiheit und Demokratie
Die NPD hat für den 1. Mai in Nürnberg einen Aufzug angemeldet. Die Stadt hat alle Möglichkeiten geprüft, diesen Aufzug zu verbieten. Solange die NPD als Partei nicht verboten ist, gibt es dafür aber leider keine Rechtsgrundlage. Diese Partei ist rassistisch, nationalistisch, fremdenfeindlich und antisemitisch. Die NPD ist ein Sammelbecken gewaltbereiter Skinheads und Neonazis. Ihre Gefolgsleute missachten die Menschenrechte und bekämpfen die Freiheit. Sie nutzen die Demokratie, die sie abschaffen wollen, schamlos aus.
Solche Leute haben in Nürnberg nichts zu suchen. Gegen deren Aufzüge muss unsere Stadt Gesicht zeigen.
Nürnberg war die Stadt der Reichsparteitage und der Verkündungsort der schändlichen Rassengesetze. Die Erinnerung an unsere eigene Geschichte ist Verpflichtung. Sie lehrt uns auch, besonders wachsam zu sein und allen Anfängen zu wehren.
Die Rechtsradikalen werden vom U-Bahnhof Herrnhütte über Äußere Bayreuther Straße Welserstraße Sulzbacher Straße zum Rathenauplatz und zurück ziehen. Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, die entlang dieser Route wohnen: Zeigen Sie den Rechtsradikalen die kalte Schulter, würdigen Sie sie keines Blickes, lassen Sie Ihre Fenster geschlossen, ziehen Sie die Vorhänge zu oder lassen Sie die Rollläden herunter.
Wir Demokraten werden niemals einfach hinnehmen, dass Rechtsextremisten unsere Stadt zum Schauplatz ihrer Umtriebe machen.
Nürnberg ist weltoffen. Nürnberg ist tolerant. Nürnberg ist die Stadt der Menschenrechte.
Wir fordern alle Nürnbergerinnen und Nürnberger auf: Stehen Sie ein für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte, setzen Sie ein deutliches Zeichen gegen die Rechtsradikalen. Demonstrieren Sie mit heißem Herzen und wachem Verstand für ein weltoffenes Nürnberg, für ein friedliches Miteinander gewaltfrei und ohne Konfrontationen.
Kommen Sie deshalb
am Donnerstag, 1. Mai 2008, um 13.30 Uhr
zum Hans-Sachs-Platz
zur Kundgebung aller Demokraten unter dem Motto
Gemeinsam gegen Rechtsradikale.
Reden:
Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident
Arno Hamburger, 1. Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg
Wir wollen uns bewusst auf dem Hans-Sachs-Platz zu einer großen Kundgebung versammeln: an dem Ort, an dem vor 70 Jahren die Nationalsozialisten die Hauptsynagoge abgerissen und damit ihren grausamen Plan von Ausgrenzung, Entrechtung und Ermordung der Juden bis hin zum Holocaust fortgesetzt haben. Wir wollen mit unserer Veranstaltung abseits des NPD-Aufzugs auch deutlich machen, dass wir allen Rechtsextremisten die kalte Schulter zeigen und ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenken, die sie gerne hätten. Und wir wollen jegliche Konfrontation vermeiden, damit die Polizei nicht in Bedrängnis kommt.
|